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Rechtschreibunterricht an der HCA

Für einen systematischen Rechtschreibunterricht sind laut Ministerium für Schule und Bildung in NRW (2019) drei Bausteine grundlegend.

  1. Richtigschreiben beim Textschreiben lernen
  2. Rechtschreibphänomenen auf den Grund gehen
  3. Wörter sichern durch sinnvolles Üben.

 

https://www.schulentwicklung.nrw.de/cms/upload/grundwortschatz/Hinweise-und-Materialien-fuer-einen-systematischen-Rechtschreibunterricht-in-der-Primarstufe-in-NRW-Handreichung.pdf

 

 

Das ReLv-Konzept

 

Bei uns an der HCA erlernen die Kinder Rechtschreibung mit Hilfe des Rechtschreibkonzepts „Rechtschreiben erforschen, Lesen verstehen“ (ReLv). ReLv ist eine Weiterentwicklung der schon seit einigen Jahre erfolgreich an vielen Grundschulen etablierten FRESCH-Methode. Die FRESCH-Methode ermöglicht einen systematischen Rechtschreibunterricht. Sie basiert auf einen silbenorientierten Zugang zur Schriftsprache und bietet einen handlungsorientierten ganzheitlichen Zugang zur Silbenstruktur der deutschen Schriftsprache. Auf der Grundlage von Strategiewissen ermöglicht FRESCH einen systematischen Rechtschreibunterricht, wie vom Ministerium für Schule und Bildung gefordert. Mit Hilfe von Strategien werden Rechtschreibphänomene entdeckt, die zunächst geübt und später auch an eigenen Texten angewendet werden.

Das Konzept ReLv nutzt die bei FRESCH etablierten Strategien, legt den Schwerpunkt aber noch mehr auf das forschend-entdeckende Lernen. Unsere Schüler:innen erlernen in einem durch ReLv geprägten Rechtschreibunterricht ein vernetztes, aufeinander aufbauendes Strategiewissen. In kooperativen Lernformen denken sie über Rechtschreibprobleme und Lernprozesse nach. Durch wiederkehrende Rituale und Forscheraufgaben findet Rechtschreibunterricht nach ReLv in allen Unterrichtsfächern statt und nicht nur losgelöst im Deutschunterricht.

 

Während ihrer Zeit bei uns an der Grundschule erlernen die Schüler:innen der HCA fünf Rechtschreibstrategien

          Schwingen

          Weiterschwingen/Verlängern

          Ableiten

          Merken

          Wörter Zerlegen

 

Schwingen

Wenn du deutlich sprichst und schwingst, kannst du viele Wörter richtig schreiben.

„To-ma-te“

Jede Silbe hat einen Silbenkönig (Vokal).

Durch Schwingen kannst du auch Zwillingsbuchstaben (Doppelkonsonanten) hörbar machen.

Son-ne“

 

Weiterschwingen

Weiterschwingen hilft dir, das Wortende von Nomen, Verben und Adjektiven richtig zu schreiben.

Suche ein Beweiswort:

Bei Nomen die Mehrzahl: der Hund – viele Hunde

Bei Verben die Personalform: ich mag - wir mögen

Bei Adjektiven die Steigerungsform: schnell – schneller als

 

Ableiten

Ableiten hilft dir bei e oder ä, eu oder äu.

Findest du ein verwandtes Wort (Beweiswort) mit a oder au? Dann schreibst du ä oder äu.

Bänke – Bank, täglich - Tag

Bäume – Baum, räumen – Raum

Bei Wörten mit e bzw. eu gibt es kein Beweiswort mit a bzw. eu.

Scheune, Kerze

 

Merken

Manche Wörter kannst du nicht mit Hilfe der Strategien richtig schreiben. Diese Wörter musst du dir merken.

Das sind z.B.

Fremdwörter: Computer,

Wörter mit V: Vater,

Wörter mit aa, ee, oo: See

oder auch kleine einsilbige Wörter, die man nicht verlängern kann: und, dann, die, ...

 

Wörter Zerlegen

Zerlege zusammengesetzte Wörter in ihre Bestandteile.

Findest du Stellen zum Weiterschwingen, Ableiten oder Merken?

Rennradfahrer: rennen – Rad – fahren

 

 

Wir starten in Klasse 1 sehr intensiv mit der Strategie Schwingen und legen den Schwerpunkt auf die Silbenkönige. In den folgenden Jahren bauen wir auf diesem Grundlagenwissen auf und erarbeiten die weiteren Strategien. Ziel ist es, dass unsere Schüler:innen am Ende von Klasse 4 allen Rechtschreibphänomenen auf den Grund gegangen sind, diese sinnvoll geübt haben und einen Grundwortschatz gesichert haben. Sie untersuchen Wörter und eigene Texte mit Hilfe der erlernten Strategien und überprüfen, ob diese richtig geschrieben sind.

 

Das Ministerium für Schule und Bildung hebt hervor, dass die Entwicklung einer sicheren Rechtschreibung am Ende der Grundschulzeit noch nicht abgeschlossen ist. Daher ist die Vermittlung von Rechtschreibkompetenz auch eine wichtige Rolle der weiterführenden Schule.

 

https://relv-verlag.de

 

http://www.fresch-renk.de

 

 

Rechtschreibung im Anfangsunterricht

 

An der HCA legen wir im Anfangsunterricht (Klasse 1) drei Schwerpunkte im Bereich der Rechtschreibung:

  1. Erarbeitung der Buchstaben
  2. Schreiben mit dem Buchstabenhaus
  3. Rechtschreibung erforschen

 

Erarbeitung der Buchstaben

Zur Einführung der Buchstaben arbeiten wir mit dem „Tinto“-Buchstabenkurs vom Cornelsen-Verlag. Dieser Schreib- und Lesekurs führt die Buchstaben systematisch ein. Es gibt wiederholende Aufgabenformate auf drei Niveaustufen. So können die Kinder schnell selbstständig und ihrem Leistungsstand entsprechend die jeweiligen Buchstaben erarbeiten.

Folgende Übungsformate werden trainiert:

- Schreiben des Buchstaben (Schreibrichtung und Lineatur)

- den Buchstaben im Anlaut hören

- Wörter schwingen

- Lautdifferenzierung im An-, In- oder Endlaut

- Lesen

- Erste Wörter schreiben

 

Ergänzt wird das Erlernen der Buchstaben durch Lautgebärden (Handgesten). Diese haben eine positive Wirkung auf den Lese-Schreiblernprozess. Sie sind Merkhilfe, unterstützen die Lautunterscheidung und stellen eine große Unterstützung bei der Lautsynthese dar.

 

Schreiben mit dem Buchstabenhaus

Damit auch die Schulanfänger möglichst schnell erste Wörter und eigene Texte schreiben können, arbeiten die meisten Grundschulen mit einer Anlauttabelle. An der HCA verwenden wir das „Tinto“-Buchstabenhaus. Die Anlauttabelle hilft Schreibanfängern dabei, jedem Laut einen Buchstaben zuzuordnen. Sind Kinder mit der Anlauttabelle gut vertraut, können sie erste Wörter schreiben, ohne bereits alle Buchstaben gelernt zu haben.

Anlauttabellen dienen nicht dem Rechtschreiblernen im engeren Sinne. Sie unterstützen alleine das alphabetische Prinzip unserer Schrift und dienen am Schreibanfang als Hilfsmittel. Haben Kinder eine Ahnung davon, wie Schriftsprache funktioniert, also das alphabetische Prinzip unserer Schrift grundsätzlich verstanden und können lautliche Einheiten im Gesprochenen identifizieren, sollten sie die Möglichkeit bekommen, sich darin auszuprobieren erste Wörter zu schreiben. Immer wieder geben wir unseren Schüler:innen die Möglichkeit, eigene Texte zu notieren und bieten ihnen das „Tinto“-Buchstabenhaus als Hilfsmittel an. Dabei passieren zunächst noch einige Rechtschreibfehler. Unsere Schriftsprache ist komplex und muss systematisch gelernt werden. Beim freien Schreiben mit der Anlauttabelle geht es in erster Linie darum, Freude an Schriftsprache zu vermitteln und zu erfahren, dass man sich durch Schrift mitteilen kann.

 

Die Handreichung des Ministeriums für Schule und Weiterbildung betont, dass beim selbstständigen Textschreiben Fehler lernspezifisch notwendig sind, da Kinder hierbei explizit zum eigenständigen Erproben aufgefordert werden. Hier können Fehler sogar Fortschritte zeigen. Fehler in ersten Schreibprodukten prägen sich nicht ein, sondern sind eine lernspezifische Notwendigkeit.

 

Rechtschreibung erforschen

 

Wie bereits im oberen Abschnitt erläutert, erlernen unsere Schüler:innen an der HCA Rechtschreibung mit Hilfe der ReLv-Strategien. Neben den Phasen des freien Schreibens gibt es von Anfang an Arbeitszeiten im Deutschunterricht, in denen es darum geht, den Rechtschreibphänomenen auf den Grund zu gehen und Wörter durch sinnvolle Übungen zu sichern. Dafür arbeiten wir zunächst mit Wörtern, die lautgetreu geschrieben werden. Das heißt, jedem Laut kann eindeutig ein Buchstabe zugeordnet werden. Im „Delfinheft“ schreiben die Kinder erste lautgetreue Wörter zu Bildern. Dieses Arbeitsheft ist so aufgebaut, dass die Bilder so ausgewählt sind, dass der Schwierigkeitsgrad der Wörter steigt. Beim Schreiben achten wir darauf, dass die Wörter richtig geschwungen sind, die Silbenkönige (Vokale) richtig notiert werden und die Laut-Buchstabe-Zuordnung passt.

 

Des Weiteren starten wir bereits in Klasse 1 mit der Methode „Satz des Tages“. „Der Satz des Tages“ bietet Raum für ein Rechtschreibgespräch mit der ganzen Klasse. Es werden zunächst Wörter und später Sätze mit Hilfe der erlernten Strategien analysiert.

In Forscher- und Übungsstunden werden Strategien gezielt erarbeitet und trainiert. Dabei liegt in Klasse 1 der Schwerpunkt auf der Strategie Schwingen.

In Klasse 2 üben die Kinder vermehrt das Weiterschwingen.

In Klasse 3 liegt der Schwerpunkt in der Strategie Ableiten.

In Klasse 4 nutzen die Kinder die bekannten Strategien auch für zusammengesetzte Wörter, indem sie diese in ihre Bestandteile zerlegen. Zudem setzen sie sich mit s-ss-ß-Wörtern, der -ie Regel oder auch dem Dehnungs-h auseinander. Um einen umfangreichen Rechtschreibwortschatz aufzubauen, erlernen die Kinder zudem Strategien, um auch die Merkwörter systematisch zu üben.

 

Materialien im Rechtschreibunterricht

 

Schwerpunktmäßig setzten wir an der HCA im Rechtschreibunterricht Übungsmaterialien von folgenden Verlagen ein:

- Cornelsen-Verlag: Tinto-Buchstabenkurs

- ReLv-Verlag: ReLv-Material

- Jandorf-Verlag: Delfinheft und Rechtschreiben 1-4

- Klett-Verlag: Richtig schreiben 2 und Grundwortschatz 3/4

Diese Unterrichtsmaterialien ergänzen wir durch Übungsformate und Materialien, die individuell an den Entwicklungsstand der Schüler:innen angepasst werden.

 

Rechtschreibung überprüfen

 

Zur Überprüfung der Rechtschreibkompetenzen schreiben die Schüler:innen neben Lernzielkontrollen und Rechtschreibtests regelmäßig die Hamburger Schreib Probe (HSP). Diese ist eine standardisierte Rechtschreibdiagnostik. Die Ergebnisse lassen erkennen, auf welcher Stufe im Schriftspracherwerb sich die Kinder befinden. Dies ermöglicht eine gezielte Förderung und frühzeitige Erkennung von Kindern mit Lese-Rechtschreib-Schwäche (LRS).

 

https://www.hsp-plus.de/

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